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Effiziente Kommunikation

Wenn es darum ging Texte und Ideen zu beurteilen, war mein Artpartner Willi äußerst einsilbig. Er pflegte tatsächlich nicht viele Worte darum zu machen. Sein Gesamturteil beschränkte sich im Grunde auf einen gezischten „Hmm“-Laut. Ob das ein Lob oder ein Tadel war, konnte ich an der Tonhöhe und der Länge erkennen. Hell und lang stand für uneingeschränkte Zustimmung. Kurz und tief kam der Aufforderung gleich, doch noch einmal in mich zu gehen und neue Vorschläge zu unterbreiten. Das ist natürlich jetzt stark vereinfacht wiedergegeben. Nachdem ich gut sechs Jahre mit Willi gearbeitet hatte, kannte ich mehr als ein Dutzend unterschiedlicher Bedeutungen. Wenn ich heute gestresste Führungskräfte höre, die mehr Effizienz einfordern, muss ich an meine Zeit mit Willi denken. Wir waren damals schon so kompromisslos effizient, dass wir allein aus Fairness den anderen gegenüber gezwungen waren, eine mindestens zweistündige Mittagspause einzulegen. Andernfalls hätten die Kollegen ja überhaupt nicht mit unserem Tempo mithalten können. Und ein paar schöne Preise gewonnen haben wir auch. Der Willi und ich.

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